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AutorenbildSabrina Berger

Das Gedankenkarussell stoppen

Wie du dich von belastenden und aufdringlichen Gedanken befreien kannst, um den Kopf wieder frei für das Wesentliche zu haben und geistig durchatmen zu können


Zunächst ist es wichtig, dass du dich mit dem Thema „Gedanken“ und wie diese in deinem Kopf entstehen, befasst. Manche kommen und gehen in deinem Tagesbewusstsein und verlangen kaum nach Aufmerksamkeit, andere wiederum setzen sich regelrecht in deiner geistigen Wahrnehmung fest und bilden eine nicht aufhören wollende Gedankenschleife.

Wie entstehen Gedanken?

Von Anbeginn deiner Zeit auf Erden hat dein Gehirn gelernt Impulse aufzunehmen bzw. im Gehirn im jeweiligen Zentrum zu verarbeiten und bildet über diesen Sinnesprozess neuronale Netzwerke. Je nach Häufigkeit und Intensität der Impulse bilden sich unterschiedlich tief ausgeprägte Neuronen Netzwerke (Erfahrungsmuster im Gehirn) und weitere Synapsen, die sich mit bereits bestehenden Neuronen Netzwerken verbinden (Verbindungsstellen). Daraus entstehen komplexe Gedankenmuster, die sich in ihrer Struktur unterschiedlich in deinem Kopf bemerkbar machen. Bekommt ein Gedankenkonstrukt sehr viel Aufmerksamkeit speichern sich zusätzliche Muster hinzu, das Gebilde wird komplexer und entwickelt eine Eigendynamik, die im Bewusstsein zur Qual werden kann. Das verinnerlichte Erlernte drückt sich als Wahrnehmungsmuster deiner Umwelt aus und wird mit der nötigen Überzeugungskraft zu einem Charakterzug von dir. Solange deine Gedanken in dir „frei kreisen“ und sich weiterentwickeln können, bewegen sich diese als reine Gedankenimpulse in deinem Gehirn. Du nimmst sie wahr, kannst sie reflektieren und entscheiden, ob du diesen nachgehen möchtest oder nicht. Wurde das Muster ein Teil deines Charakters, beginnst du nach diesen Gedanken aktiv zu handeln und es wird schwerer diese zu reflektieren, da wir diese Muster ganz automatisch umsetzen, ohne darüber noch groß nachdenken zu müssen (fixer Bestandteil deines Unterbewusstseins und deiner automatischen Reaktionsfähigkeit). Die gute Nachricht, das Gehirn ist lernfähig und neuronale Muster können durch mentale Seelenarbeit auf jeder Ebene deines mentalen Bewusstseins (Mentalkörper) umprogrammiert werden, sofern du bereit bist etwas an DIR und deinem VERHALTEN zu ändern!

»Fast jeder Mensch hatte schon einmal ein Gedankenkarussell oder destruktive, verstörende und im eigenen Empfinden abstoßende Gedanken!«


Warum habe ich manchmal destruktive, verstörende und abstoßende Gedanken, die gar nicht zu meinem Wesen passen?

Ganz einfach, weil dein Gehirn ALLE Impulse verarbeiten muss, die diese Seins-Ebene und das kollektive Bewusstsein auf Erden zu bieten hat! Dein Gehirn wird täglich mit den unterschiedlichsten Themenimpulsen gefüttert. Manche davon nimmst du bewusst wahr, z.B. wenn du die Nachrichten im Fernsehen siehst, ein Buch liest oder in der U-Bahn ein Gespräch verfolgst. Diese neuen Impulse triggern bereits bestehende Erfahrungs- und somit Gedankenmuster, die gemeinsam mit den neuen Eindrücken noch komplexere Gedanken bilden. Dein Gehirn ist äußerst kreativ und versucht das Aufgenommene lediglich einzuordnen. Über den kreativen Kanal können wir uns mit inspirierenden und richtungsweisenden Ideen befassen, aber auch manchmal die bizarrsten Mixtouren unserer gedanklichen Auswüchse über uns ergehen lassen (z.B. Gedankenbilder eines grausamen Mordes, einer Vergewaltigung, Suizid, Betrug, usw. die gekoppelt sein können mit verstörenden Gefühlen, z.B. wie Lust, Neugierde, Genugtuung, usw., die gar nicht zum eigentlichen Wesen passen). Dein Charakter und dein Handeln bestimmen wer du im Moment bis! Darum ist es wichtig sich nicht mit jedem einzelnen Gedanken zu identifizieren, der gerade in deinem Kopf „herumschwirrt“! Interessant wird es jedoch bei der Frage: „Warum habe ich diese Gedanken? Was stört mich daran und auf was möchte ich mich fokussieren?“ Gedanken, die dir unangenehm sind und gegen die du dich zu wehren beginnst, bekommen nur noch mehr Aufmerksamkeit und nehmen an Intensität zu – also genau das Gegenteil, das du erreichen möchtest.

»Setze dich mit deinen inneren Stimmen auseinander! Sie sind es, die in dir kontinuierlich miteinander diskutieren und bestimmen, worauf sich letztendlich dein Fokus lenkt!«

  • Vorsicht/Schutzprogramme: Sie ist die Stimme des Zweifels und der Ängste und möchte dich in erster Linie beschützen und zur Vorsicht ermahnen. Dabei unterbricht, nervt, schockiert sie gerne und findet Widerworte. Durch das Bangemachen wirst du vermutlich empfänglicher für irrationale Ängste. Hinter ihr befinden sich deine Befürchtungen, Bedenken, fehlgeleitete Schlussfolgerungen, ausgemalte Tragödien und das schlimme mögliche Ende.

  • Beruhigung: Von der Stimme der Vorsicht irritiert möchte sie das Unbehagen beseitigen und beginnt zu beruhigen, wenn nicht sogar zu bagatellisieren, zu verdrängen oder auszublenden. Ihre Argumente sind eher rationaler Natur und versuchen Mut, Entschlossenheit, Klarheit und Sicherheit wieder herzustellen.

  • Stimme der Vernunft: Diese beobachte und reflektiert am meisten und versucht logische Schlüsse daraus zu ziehen. Sie verkörpert die achtsame, mitfühlende und lösungsorientierte Bewusstheit hin dir. Ihr Ziel ist es einen Weg aus der Misere zu finden und schaltet sich ein mit Vorschlägen, wie das Problem gelöst werden könnte. Dabei wirst du zum urteils- und wertfreien Denken ermutigt, im gegenwärtigen Augenblick zu bleiben und dich um das Wesentliche zu kümmern.

  • Das Höhere Selbst: Auf der höchsten Ebene deines Bewusstseins versucht dein Geist den höheren Sinn und die karmische Essenz zu ergründen. „Was möchte deine Seele lernen? Welche Entscheidungen haben dich in diese Situation und zu dem inneren Konflikt geführt? Wie kannst du dein Bewusstsein erweitern und dich auf deinem Weg weiterentwickeln?“ (Selbstoptimierung). Das Puzzle fügt sich zusammen und du kannst klar erkennen, worum es eigentlich geht und worin deine nächsten Aufstiegsziele bestehen (persönliche Weiterentwicklung, Transformation von Ego-Themen).


Sich einen Gedanken/ein Thema aus mehreren Perspektiven anzusehen, hilft deinem Geist einen möglichen Tunnelblick aufzulösen und dich mehreren Impulsen gleichzeitig zuzuwenden. Deine Emotionen können dabei in eine klare Richtung weisen (Weg des Herzens) oder eine Ambivalenz erzeugen (Unentschlossenheit: weder das Eine noch das Andere, … oder doch Beides?). Das Einschätzen, Abwägen und daraus Schlüsse ziehen, um eine Entscheidung zu treffen bzw. zu handeln (Flucht, Angriff oder Einfrieren), gehört zu den Ur-Instinkten deiner Sinneswahrnehmung und ist tief in deinem Wahrnehmungsprozess verankert. Daher lassen sich innere Dialoge schwer vermeiden. Du kannst jedoch für dich entscheiden auf welchen „innere-Stimme-Pol“ du dich fokussieren möchtest!

»Das teilweise Anstrengendste an belastenden Gedanken sind die Kommentare und Wortgefechte der eigenen inneren Stimmen!«


Dein geistiger Horizont

Bevor du beginnst deine Gedanken bewusst lenken und leiten möchtest (du bist der Chef deiner Gedanken!), solltest du alles, was deinen Geist jetzt beschäftigt akzeptieren, annehmen und frei fließen lassen. Stell dir vor, dass deine Gedanken vereinzelte Wolken am strahlend blauen Himmel sind, die an deinem „geistigen Horizont“ vorbeiziehen. Die Wolken können unterschiedlich aussehen oder sich eher langsam bis schnell bewegen, ein paar davon sehen vielleicht weiß aus und andere wiederum symbolisieren ein Gewitter. Versuche alle Wolken wertfrei ziehen zu lassen. Jeder Gedanke hat jetzt seine Berechtigung!

Methode 1 – Stopp Übung

Rufe laut in Gedanken „stopp“ und stelle dir dabei ein Stop-Verkehrsschild vor (engl. Schreibweise mit einem P). Zeichne nun in Gedanken den Rand des Schildes nach, male die Farben noch kräftiger aus, fokussiere dich auf jeden einzelnen Buchstaben des Wortes und schreibe auch diese gedanklich nach. Lass das Schild so kräftig wie möglich aussehen, … seit mindestens 10 Sekunden hast du nun erfolgreich dein Gedankenkarussell unterbrochen, was dir aufzeigen soll, dass Gedanken wunderbar und einfach manipulierbar sind! Du kannst diese Übung noch durch ein Gummiband, welches du um dein Handgelenk legst unterstützen. Ziehe kurz daran und lass das Gummiband auf dein Handgelenk schnalzen, damit der leichte Schmerz deine Absicht zusätzlich verstärkt.

Methode 2 – Buchstabieren und Rechenaufgaben

Stelle dir ein Wort deiner Wahl vor deinem geistigen Auge vor und versuche dieses zunächst vorwärts zu buchstabieren (z.B. Lokomotive). Dann versuchst du dieses rückwärts zu buchstabieren. Es geht hier nur um die Umorientierung deiner geistigen Wahrnehmung auf einen anderen Fokus, nicht darum, dass du die Aufgabe perfekt meisterst! Das Gleiche kannst du mit Rechenaufgaben versuchen, die du dir selbst stellst.

Methode 3 – Außenorientierung

Bei dieser Übung kannst du deine Wahrnehmung im Hier und Jetzt stärken, um aus tranceartigen, paralysierten, desorientierten und Angst behafteten Situationen auszusteigen. Dein Geist beginnt sich wieder zu orientieren und stärkt den Fokus für den Augenblick. Nimm eine entspannte Haltung ein, atme tief ein und aus, lass dabei deine Augen geöffnet und zähle von 5 bis 1 rückwärts. Bei 5 zählst du nun 5x auf was du siehst, hörst und fühlst (z.B.: „Ich sehe …!“, „Ich höre …!“, und „Ich fühle …!“, wobei du diese Eindrücke nun jeweils 5x wiederholst). Bei 4 wiederholst du deine Eindrücke 4-mal, wobei sich die Eindrücke der Station 5 wiederholen dürfen und fährst solange fort, bis du bei 1 angekommen bist und nur einmal aussprichst, was du jetzt empfindest und wahrnimmst. Das ist dein Hier und Jetzt! Stelle dir zusätzlich folgende Fragen: „Wo bin ich jetzt und möchte ich hierbleiben?“ und „Gibt es für mich jetzt etwas zu tun?“ Um nichts anderes musst du dich kümmern!

Natürlich hat jedes Gehirn/jeder Geist seine eigene, hochkomplexe Struktur und Funktionsweise. Manchmal haben wir das Gefühl, dass jeder Versuch, seine Gedanken bewusst zu steuern, zum Scheitern verurteilt ist und keine Übung wirklich mehr hilfreich ist oder einen deutlich erkennbaren Effekt mit sich bringt. Sollte dein Gedankenkarussell bereits so “eingefahren” bzw. tief in deinen Neuronen Netzwerken programmiert sein, benötigt es professionelle Hilfe und vermutlich auch Medikamente, die dir beim Ausgleich im Gehirn behilflich sind. Besonders, wenn du beobachten kannst, dass deine geistigen Muster immer intensiver und häufiger auftreten und sich auch weitere Symptome dazu gesellen wie z.B. Schlaflosigkeit, innere Anspannung, dauerhafte Nervosität, Paranoia, Panikattacken, Schwindel und Orientierungslosigkeit, etc., ist es absolut ratsam professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen. Dein Gehirn wird nicht von selbst bzw. durch Zauberhand über Nacht ein anderes Programm fahren können, dafür benötigt es einen gezielten Prozess (der am besten von einer neutralen, mit der Materie vertrauten und dir wohlgesonnenen Person von außen beobachtet und begleitet wird)! Zusätzliche Seelenarbeit ist in dem Fall nur dann ratsam, wenn der Betroffene wieder fähig ist Botschaften aufzunehmen und bewusst zu verarbeiten. Ist dies noch nicht der Fall, kann eine energetische Balance oder andere Methoden, die dem inneren Gleichgewicht dienlich sind, dabei helfen, den zusätzlichen Ballast und Stress zu regulieren, damit sich der Betroffene vollkommen auf seinen psychischen Heilprozess fokussieren kann.


Affirmation: »Meine Gedanken und inneren Impulse fließen frei und ungehindert im mentalen Raum meiner bewussten oder unbewussten seelischen Weiterentwicklung. Sie sorgen dafür, dass Wissen in mir wachsen kann und mein Höheres Selbst stets genährt wird. Mein Gedankenkarussell wird von meinen Aufstiegswünschen gelenkt und geleitet und darf sich immer mehr in inneren Frieden wandeln. Ich erkenne jetzt, welche Anteile in mir zur Ruhe kommen möchten, sich nach mehr Stabilität sehnen, gestärkt werden möchten oder nach Veränderung in meinem Leben verlangen!«


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